Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG konnte gestern den ersten kommerziellen Windpark in der deutschen Ostsee in Betrieb setzen. Unter den Augen der Bundeskanzlerin Angela Merkel, Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering und zahlreichen Vertretern aus Wirtschaft und Politik startete die kommerzielle Nutzung der Offshore Windkraft in Deutschland.
Die 21 Windkraftanlagen des Offshore-Windparks Baltic 1 in der 12-Seemeilen-Zone der deutschen Ostsee, 16 km vor der Küste von Mecklenburg-Vorpommern, nördlich der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst wird mit einer Gesamtleistung von 48,3 MW jährlich 85 GWh Energie erzeugen. Mit dieser Strommenge können zukünftig rund 50.000 Haushalte versorgt werden.
Der in der Windkraftanlage Baltic 1 erzeugte Strom wird auf der Umspannplattform auf die Übertragungsspannung von 150 Kilovolt hochtransformiert und dann über ein rund 60 Kilometer langes Seekabel an die Küste transportiert. Vom Ostseestrand fließt der Strom durch ein Landkabel zum Umspannwerk Bentwisch und von dort weiter ins deutsche Übertragungsnetz.
Bau von Baltic 2 soll im nächsten Jahr starten
Ein zweiter Windkraftpark ist bereits in Planung EnBW wird nördlich von Rügen Baltic 2 bauen. Die Planungen laufen bereits und mit dem Bau soll 2012 begonnen werden. Hans Peter Villis, Vorstandsvorsitzender der EnBW zu den weiteren Planungen seines Unternehmens: „EnBW Baltic 1 ist ein Schlüsselprojekt im Offshore-Segment in Deutschland im Allgemeinen, aber auch speziell für die EnBW. Wir haben diese gewaltige technische und logistische Herausforderung angenommen und erfolgreich gemeistert. Die Erfahrungen, die wir bei diesem Projekt gemeinsam gemacht haben, werden wir bei unserem nächsten und sechs Mal größeren Projekt EnBW Baltic 2 nutzen können. Die Aufträge dafür sind vergeben, die Planungen laufen, Baubeginn ist voraussichtlich bereits im nächsten Jahr“ und weiter „Der Windpark EnBW Baltic 2 wird ein weiterer Baustein in der Umsetzung der ambitionierten Ziele der EnBW beim Ausbau der Erneuerbaren Erzeugung sein. Dazu gehören Neubauten wie das Wasserkraftwerk in Rheinfelden, der Ausbau des Wasserkraftwerks in Iffezheim, das Engagement bei Biogasanlagen, Biomasse und im Bereich Fotovoltaik, der Ausbau der Onshore-Windkapazitäten sowie dezentrale Erneuerbare Energien-Anlagen, die zu „virtuellen Kraftwerken“ zusammengefasst werden. „Bis 2020 wollen wir insgesamt 3000 Megawatt im Bereich der Erneuerbaren neu bauen. Das würde eine Verdoppelung unserer heutigen Kapazitäten bedeuten und insgesamt rund 8 Milliarden Euro an Investitionen erfordern.“
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